Schädlinge im Kräuter & Gemüsegarten

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2022-06-25 16:39:00 / Kräuter Gemüse
Schädlinge im Kräuter & Gemüsegarten - Schädlinge im Kräuter & Gemüsegarten  ✿  floraGUIDE

Hier findet Ihr die üblichen Plagegeister die im Kräuter & Gemüsegarten angetroffen werden!

Kräuterpflanzen wie Thymian, Rosmarin und Oregano sind nicht nur lecker in der Küche, sondern auch schön anzusehen. Aber was tun, wenn Schädlinge den Kräutergarten oder Gemüsegarten befallen? Hier erfahrt ihr alles über die häufigsten Schädlinge an Kräutern und wie man sie wieder loswird. Immer mehr Menschen stellen bei der Planung und anschließenden Pflege ihres Gartens Aspekte wie ein natürliches Gärtnern hoch in den Mittelpunkt. Biodiversität zählt zu den wichtigsten Eigenschaften eines Gartens, um gesundes Leben für Mensch und Tier zu ermöglichen. Biodiversität steht für Vielseitigkeit. Im Frühling blühende Gehölze, Stauden und Rosen sorgen dafür, dass viele verschiedene Lebewesen auf einem Grundstück ihr zuhause finden können.

Trauermücken - Blattläuse - Florfliegenlarven Gallmücke Spinnmilben weiße Fliege

Es gibt auch Kräuterpflanzen die Schädlinge abschrecken

Die bestens bekannteste aller Methoden ist wohl Lavendel bei Rosen gegen Blattläuse einzusetzen. Pflanzt man diesen in die Nähe von Rosen, halten die ätherischen Öle des Lavendels die Läuse ab. Die Ameisen, welche die Läuse bekanntermaßen melken, werden ebenso fern gehalten. Die Kamille ist eine sehr beliebte Pflanze, die mit ihrem Duft Pilze davon abhält, in deinem Garten zu gedeihen. Nematoden sind winzige Fadenwürmer, die ebenfalls von der Kamille bekämpft werden. Eine einjährige Kamille im Garten anzubauen ist also keine schlechte Idee. Denn sie hilft auch bei Bauchweh, Schlaflosigkeit und Krampfens. Kapuzinerkresse ist eine langlebige Pflanze, die mit ihren orangen Blütenköpfen im Garten lange Zeit hervorstechen wird. Läuse und Ameisen lieben diese Pflanze. Sie dient auch als Zeigerpflanze: Läuse befallen sie als Erstes und halten sich vom Gemüse fern. Zitronenmelisse hält den Kohlweißling ab - also genau die richtige Pflanze für dein Gemüsebeet! Melisse wird außerdem gerne als erfrischendes Getränk verwendet; dazu genug Blätter in iced Tees oder Limonaden mischen - probier's mal aus! Die Küchenkräuter Salbei, Rosmarin und Beifuß vertreiben nicht nur unerwünschte Insekten wie Kohlweißlinge, Raupen, Schnecken und Läuse, sondern riechen auch noch gut. Basilikum hilft dabei, Fliegen von Haus und Terrasse fernzuhalten. Ein Topf mit Basilikum auf den Terrassentisch gestellt, sieht nicht nur schön aus, sondern erfüllt auch gleich doppelten Zweck: Wenn Sie beim Essen anfangen möchten, können Sie die Kräuter direkt frisch vom Tisch zupfen. Wir dürfen vorstellen! die ungebetenen Gäste die üblicherweise zu finden sind!

Trauermücken

Die kleinen schwarzen Trauermücken sind Insekten, die Fruchtfliegen ähneln. Sie befinden sich oft in der Nähe von Pflanzen und besonders häufig dort, wo es feuchtes organisches Substrat gibt. Die Mücken selbst richten keinen Schaden an, aber ihre Larven können das. Die fliegenden Insekten legen ihre Eier in die Blumenerde des Pflanzkübels und nach wenigen Tagen schlüpfen die Trauermückenlarven aus den Eiern. Diese können oft mit bloßem Auge gesehen werden - sie sind kleine weiße, leicht durchsichtige Würmchen, die sich in der Erde verstecken. Die Larven ernähren sich vor allem von den organischen Bestandteilen der Erde und insbesondere von den Wurzeln Ihrer Pflanzen. Und genau hier liegt das Problem: Wenn die Larven zu viele Wurzeln fressen, können die Pflanzen abstumpfen und sterben. Trauermücken sind schwer zu vermeiden, da sie überall eingeschleppt werden können.

Oftmals befinden sich die Larven bereits in der Erde neuer Pflanzen oder die Mücken fliegen einfach durchs Fenster herein und lassen sich in den Pflanzkübeln nieder. Empfehlenswert ist, neue Pflanzen sofort nach Erhalt umzutopfen und die alte Erde zu entsorgen. Zum umtopfen verwendet man am besten Kokoserde bzw. Quellerde . Diese ist trocken zusammengepresst, in Folie eingeschweißt und somit zu 100% keim- und schädlingsfrei. Da die Trauermücken die Erde im aufgequollenen Zustand natürlich trotzdem besiedeln können, bietet es sich an, als Oberflächensubstrat Blähton oder anderes, mineralisches Granulat ohne organische Bestandteile zu verwenden. Besonders schön ist farbiger Blähton. Neben seinem Nutzen zur Abwehr von Trauermücken ist dies auch ein stilvolles Dekoelement. Orchideen können Sie zum Beispiel in einer Vase komplett in mineralisches Substrat pflanzen - so sind diese vollständig geschützt vor dem Befall durch Trauermück.

Wenn die Pflanze oder Erde bereits von Trauermücken befallen ist, hilft es nicht abzuwarten. Denn die Mücken werden sich immer weiter vermehren und abgesehen von einer regelrechten Fliegeninvasion in Ihrer Wohnung schädigen diese langfristig Ihre Pflanzen. Es gibt viele einfache, bewährte und erfolgversprechende Methoden, um sowohl die Larven als auch die Mücken selbst schnellstens auszumerzen. Natürliche und sichere Methoden sind Nematoden. Diese Nützlinge fressen die Traummückenlarven bzw. machen deren Entwicklung unsauber bzw. ungesund sodass diese keine Chance haben zu entwickeln. Sie werden mit dem normal Gießwasser verabreicht und man merkt innerhalb kurzer Zeit, dass der Bestand an Traumücken stark abnimmt. Eine weitere effektive Methode, um Trauermücken loszuwerden, sind die bekannten Gelbtafeln, an denen sich die Insekten festhalten und verenden. Abhängig vom Produkt werden sie entweder in die Erde gesteckt oder im Blumentopf befestigt. Es kann jedoch einige Zeit dauern, bis der Befall vollständig beendet ist, da mehrere Generationen von Trauermücken getötet werden müssen, um die Eiablage zu verhindern. Zusätzlich können Streichhölzer, mit dem Kopf nach unten, in den Boden gesteckt werden. Der enthaltene Schwefel bewirkt das Absterben der Larven im Boden und der Erde macht der im Streichholz enthaltene Schwefel nichts aus.

Blattläuse

Blattläuse (Aphidoidea) können auf nahezu allen Pflanzenarten vorkommen und sind meistens harmlos. Sie ernähren sich von den Pflanzensäften und hinterlassen dabei einen klebrigen Überschuss, der Schimmelpilze anlockt. Die Bekämpfung von Blattläusen kann eine große Herausforderung sein, aber mit den richtigen Mitteln ist es möglich, sie erfolgreich zu bekämpfen. In der Regel beginnt die Hochsaison der Blattlaus im Frühling und endet im Herbst. Besonders in den ersten Monaten, in denen es langsam wärmer wird, ist dieser Schädling aktiv und es besteht ein höheres Risiko eines Befalls. Das liegt daran, dass die Blattlaus Eier ablegt, die im Garten überwintern und somit den Grundstein für riesige Kolonien bilden. Blattläuse können sich per Parthenogenese (ohne Eiablage) fortpflanzen und unter guten Bedingungen ein Weibchen pro Tag fünf neue Insekten generieren. Die Entwicklung dauert rund zwei Wochen. Die Winzlinge haben nur wenige Wochen Lebenserwartung, produzieren aber viele Nachkommen. Die Schädlinge mutieren häufig, was ihnen ermöglicht, sich an ihr Umfeld anzupassen. So kann aus einem Tier ohne Flügel geflügelter Nachwuchs hervorgehen. Wenn der Schädling fliegen kann, betrifft er schnell neue Pflanzen.

Meistens versammeln sich Blattläuse an den Stängeln oder Neuaustrieben in großer Zahl. Daher sind sie leicht zu erkennen. Blattläuse verursachen ein Schadbild, welches sich sehr vielseitig zeigen kann. Folgen eines Befalls sind Kümmerwuchs, Kräuselung der Blätter und letztlich Blattfall. Der Befall mit Blattläusen kann ebenfalls zu Folgeschäden führen: Durch die Stiche der Tierchen gelangen Viren auf die Pflanzenblätter und können diese anschwellen oder gar verfaulen lassen. Außerdem produzieren Blattläuse Honigtau, der sich bei ungenutztem Zucker als schmieriger Belag auf den Blättern verteilt und dort die Entwicklung von Pilzen fördert. In jedem Fall sollten Sie bei einem Befall mit Blattläusen mögliche weitere Schäden im Auge behalten – oder besser: vermeiden! So bekannt und verbreitet wie Blattläuse sind, so umfangreich und teilweise ungewöhnlich sind auch die Bekämpfungsmethoden. Ebenso wie bei anderen Schädlingen ist es auch hier sinnvoll, die Luftfeuchtigkeit um die Pflanzen mittels Einsprühens zu erhöhen. Draußen treten natürliche Nützlinge wie Marienkäfer und Ohrenkneifer auf den Plan, welche Blattläuse zu ihrer Lieblingsspeise erkoren haben. Eine Marienkäfer frisst am Tag bis zu 150 Eier der Blattlaus. Zudem gibt es verschiedene Nützlinge welche im Handel erhältlich sind.

Florfliegenlarven

Kurz nachdem die Temperatur rund zwölf Grad Celsius erreicht, können Florfliegenlarven eingesetzt werden, um Blattläuse im Gewächshaus auszurotten. Diese Larven sind nicht nur für die Bekämpfung von Blattläusen geeignet, sondern verspeisen auch Thripse, Wollläuse und Spinnmilben. Nachdem sie ausgewachsen sind, fliegen die Florfliegen allerdings ins Freie, was eine regelmäßige Erneuerung der Population erfordert.

Gallmücken

Die Gallmücke ist eine wirkungsvolle Möglichkeit, Blattläuse zu bekämpfen, die sich in Dauerkulturen im Gewächshaus ansiedeln. Da diese Nützlinge hell und feucht mögen, ist das Gewächshaus der ideale Ort dafür.

Die Puppen der Gallmücke sind leicht zu beschaffen und gelten speziell für die Bekämpfung von grünen Blattläusen, die sich gerne an Gurken niederlassen. Schlupfwespen Schlupfwespen können gegen Blattläuse helfen, wenn sie den Gattungen Aphidius colemani oder Aphidius ervi angehören und bei Temperaturen ab 15 Grad Celsius eingesetzt werden. Weibliche Tiere parasitieren die Schädlinge, indem sie ihre Eier direkt in diese hineinlegen. Nach etwa zwei Wochen schlüpft die adulte Schlupfwespe und kann erneut gegen die Plage vorgehen. Eine Schlupfwespe reicht aus, um rund 200 Blattlauszellen zu vernichten. Es gibt verschiedene Hausmittel gegen Blattläuse, die Sie ausprobieren können. Einige dieser Mittel sind: - Seifenwasser: Eine Lösung aus Wasser und Kernseife ist ein effektives Hausmittel gegen Blattläuse. Seifenwasser tötet die Läuse ab und hilft gleichzeitig, den klebrigen Überschuss zu entfernen. - Knoblauch: Knoblauch ist ein weiteres natürliches Mittel gegen Blattläuse.

Knoblauchsud tötet die Läuse ab und hilft zusätzlich, den Schaden zu begrenzen, den sie an Ihren Pflanzen verursachen. - Spritzmittel aus Neemöl: Neemöl ist ein natürliches Insektizid, das sehr wirksam gegen Blattläuse ist. Es tötet die Läuse ab und hilft gleichzeitig, Schimmelpilze zu verhindern. Brennesseljauche ist einfach herzustellen und wirkt schnell gegen Blattläuse. Alles was man benötigt ist frische Brennnesseln und Wasser. Zuerst werden die Brennnesseln in ein Gefäß gegeben und mit Wasser übergossen. Anschließend lässt man die Mixtur zwei bis vier Wochen ziehen. Die fertige Jauche kann dann direkt auf die betroffenen Pflanzen gespritzt werden. Darüber hinaus kann man die Jauche auch als Fertilisator verwenden, indem man sie in den Boden einarbeitet oder in den Gießkanne gibt. In beiden Fällen wird das Wurzelwerk der Pflanze gefestigt und ihr Wachstum angeregt. Auch Vögel und andere Insekten profitieren von der Nährstoffdichte der Brennesseljauche, da sie sie als Nahrungsquelle nutzen können. Egal ob man es als Fertilisator oder als Mittel zur Bekämpfung von Blattläusen anwendet - Brennesseljauche ist eine hervorragende natürliche Lösung für alle Arten von Problemen mit Pflanzen im Garten. So kann man seinen Garten ohne Chemikalien aufblühen lassen!

Spinnmilben

Es ist wichtig, Pflanzen regelmäßig auf Spinnmilben zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie nicht in Ihrem Garten auftreten. Obwohl es schwer zu erkennen sein kann, gibt es ein paar Möglichkeiten, die Ihnen helfen können. Spinnmilben hinterlassen, nachdem Sie das Blatt angesaugt haben, kleine weiße Punkte auf der Blattoberseite. Sie sind mit dem Auge fast nicht zu erkennen, deshalb kann eine Lupe nützlich, um Gewissheit zu haben. Wenn Sie diese Anzeichen bemerken, sollten Sie unverzüglich handeln und schnellstmöglich eine Bekämpfungsmaßnahme ergreifen. Im Allgemeinen sind dies Plagegeister eher im Haus oder Gewächshaus anzutreffen als im Garten. Sie lieben trockenes Klima und vermehren sich zuerst langsam, aber dann kann es sehr schnell gehen, wenn erst mal viele Eier gelegt sind. Spinnmilben legen bis zu 100 Eier pro Weibchen an die Blattunterseite einer befallenen Pflanze, die bereits nach zwei Wochen fortpflanzungsfähig sind.

Diese Schädlinge saugen Pflanzenzellen aus, was zu Trockenheit und schlussendlich zum Absterben der Pflanze führen kann. Um die Ausbreitung der Spinnmilben auf andere, gesunde Pflanzen zu vermeiden, empfiehlt es sich, die befallene Pflanze zu isolieren und betroffene Teile abzuschneiden, sofern die Blätter bereits vertrocknet sind. Sollte der Befall erst auffallen, wenn die Weben zu sehen sind, ist es aller allerhöchste Eisenbahn. Der zu gewebte Teil sollte herausgeschnitten werden und die Pflanzen anschließend gründlichst abgeduscht werden, vor allem an der Unterseite der Blätter. Das ganze am besten an zwei, drei Tagen hintereinander. Halten Sie Ihre Pflanze also kurzfristig isoliert und beobachten Sie genau, ob sich der Befall noch fortsetzt. Falls noch einzelne Spinnmilben entdeckt werden, können diese einfach mit einem feuchten Tuch abgewischt oder der Duschvorgang wiederholt werden.

Sollte sich der Befall in großem Stil allerdings erneut einstellen, gibt es noch die letzte Variante, wo auf Hausmittel zurückgegriffen werden kann. Bei dieser Methode wird im Verhältnis 4:1 Wasser mit Rapsöl vermischt und in eine Sprühflasche gefüllt. Danach sprühen Sie die betroffene Pflanze etwa alle 14 Tage damit ein. Die Spinnmilben verkleben durch die feinen Öltropfen und sterben daraufhin ab. Im Fachhandel sind auch biologische Insektizide erhältlich, welche jedoch nach dem gleichen Prinzip arbeiten Nemmöl ist auch ein Mittel der Wahl. Die systemische Wirkung unterbindet eine weitere Eiablage auf den Blättern. Im Fachhandel gibt es auch Nützlinge gegen Spinnmilben. Im Haus präventiv eingesetzt halten Sie Ihre Pflanzen stets sauber.

Thripse

Thripse sind fliegende Insekten, die auch als Gewittertierchen bekannt sind. Sie neigen dazu, bei schwülwarmem Wetter in Schwärmen nahe dem Boden zu erscheinen und können leicht in Wohnungen und Häuser gelangen, wenn Türen und Fenster offen stehen. Sie mögen es, sich auf unseren Zimmerpflanzen niederzulassen. An Kräuterpflanzen sind sie meist nur dort zu finden wo die Pflanzen im Haus stehen. Sie lieben ebenfalls wie Spinnmilben trockenes und warmes Klima. Im Treibhaus befallen Sie meist die Gurkenpflanzen oder Tomaten. Im Gewächshaus sollten deshalb unbedingt Blautafeln an den Pflanzen angebracht werden. Sie dienen dem Monitoring um frühzeitig einen Befall zu erkennen.

Wenn der Schaden deutlich sichtbar auf den Blättern ist, wird es sehr schwierig die Biester wieder loszuwerden. Ein zusätzlicher Einsatz von Nützlingen präventiv hilft deutlich. Auch wenn Sie keinen Befall sehen, er wird meist kommen. Nützlinge, präventiv eingesetzt beugen dem gut vor. Beim Befall sind die Thripse etwas zäher zu entdecken als andere Schädlinge, da sie sich in Hohlräumen des Stiels, des Stammes und sogar eingerollten Jungblättern verstecken. Wenn die Blätter mit der Zeit braune und silberne Flecken bekommen und dann absterben, kann das auf einen Befall hinweisen. Auch wenn junge Austriebe deformiert sind, kann dies auf ein Thripse-Problem hindeuten. Wenn ein Befall vorliegt, ist immer das Gleiche zu tun: Die befallene Pflanze muss von anderen isoliert werden. Ebenso wie bei den Spinnmilben eignet sich ein gründlicher Duschvorgang, um die Thripse zu entfernen. Alternativ oder zusätzlich kann man mit der Wasser-Rapsöl-Mischung vorgehen, um die Pflanzen zu schützen.

Wollläuse & Schildläuse

Die wahrscheinlich schwierigste Art von Schädling zu bekämpfen, ist die Wolllaus - auch als Schmierlaus oder Wurzellaus bekannt. Oft holt man sich diese Unterart der Schildlaus bereits mit einer neuen Pflanze ins Haus, die bereits von ihnen befallen ist. Die Wolllaus ist dank ihrer auffälligen Erscheinung leicht zu erkennen, da sie besonders weiß und fädrig ist, die Oberfläche watteartig anmutet und sie mit einer Wachsschicht bedeckt ist. Dieser schmierige Film, den sie hinterlässt, kann Pflanzenkrankheiten und Pilzinfektionen wie Rußtau begünstigen. Der Name Wurzellaus ist sehr passend, da die Läuse Blätter, Stängel und Wurzeln aller Pflanzen fressen.

Dadurch sind sie auch die gefährlichsten Schädlinge, die sowohl im Pflanzkübel wie auch auf der Pflanze leben können. Die Wollläuse legen ihre Eier einzeln ab, womit ein Befall am Anfang schwierig zu erkennen ist. Sobald man die weißen Wattebäusche auf der Pflanze entdeckt, haben sich die Wollläuse wahrscheinlich schon extrem vermehrt. Wollläuse saugen den Pflanzensaft und laugen die befallene Pflanze Schritt für Schritt an allen Teilen aus. Die Folgen sind gelbliche Blätter bis hin zum Blattfall, komplette Entwurzelung durch die Saugschäden und somit natürlich auch der Tod der Pflanze. Wollläuse befallen meist Zimmerpflanzen mit harten Blättern. Maßnahmen zur Bekämpfung eines Befalls sind normalerweise mechanischer Natur, wie zum Beispiel das Umpflanzen, die Wurzelspülung, das Entfernen von befallenen und beschädigten Pflanzenteilen und das Abduschen. Die üblichen Wasser-Rapsöl-Mischungen bewirken leider nicht so gut wie gegen andere Schädlinge.

Deshalb müssen stärkere Mittel eingesetzt werden, zum Beispiel Alkohol oder Brennspiritus, die man mit Wasser verdünnen und auf die befallenen Stellen sprühen kann. Der Alkohol löst die wachsartigen Hüllen der Läuse auf und tötet sie ab. Nach zwei Tagen sollte man dies wiederholen. Es ist dann auch an der Zeit, die Pflanze umzutopfen und die Erde zu wechseln, falls der Spiritus ins Substrat gelangt sein sollte, da Alkohol für Pflanzen wie für jedes andere Lebewesen ein Zellgift ist. Eine andere Methode wäre Motoröl mit dem Pinsel auf die Herde aufzutragen, was ich jedoch keinesfalls für Kräuter oder Gemüsepflanzen anwenden würde. Ich selber habe NIE Wollläuse an Kräuter oder Gemüse gesehen. Meist sind sie nur im Haus zu finden, an Grünpflanzen. An Zitrusgewächsen sind sie auch zu finden. Wie bei den Trauermücken ist auch bei Wollläusen ein Einsatz von Nützlingen möglich. Nematoden oder Raubmilben helfen hier jedoch nicht. In dem Fall der australische Marienkäfer der gegenspieler der Wahl. Dieser ist ohne Probleme im Inneren anwendbar im Fachhandel erhältlich. Separiere die befallene Pflanze und setze dort die Marienkäfer aus. Diese leben ca. 50 Tage und können in dieser Zeit hunderte von Wollläusen vertilgen. Da die Marienkäfer trinken müssen, ist es wichtig, die Pflanze täglich mit Wasser zu versorgen.

Weiße Fliege

Die weiße Fliege (Trialeurodes vaporariorum) ist eines der lästigsten Insekten, die man an seinen Kräutern und Gemüsepflanzen finden kann. Dieses kleine Insekt ernährt sich von den Pflanzensaft und verunreinigt diesen mit seinem Kot. Die weiße Fliege kann eine große Plage werden, wenn sie in Massen auftreten. Sie befallen meistens schwächere Pflanzen zuerst und breiten sich dann auf die gesamte Pflanze aus. Eine weiße Fliege anzutreffen, ist keine Seltenheit. Dieses Insekt ist weltweit in warmen Klimazonen verbreitet und befällt sehr gerne Gemüse- und Obstpflanzen. Die weiße Fliege ist etwa 2 bis 4 Millimeter groß und hat einen hellgelben oder grünen Körper. Die weiße Fliege lässt sich am Vorhandensein von ovalen Puppenhüllen erkennen, in die sich die Larven kurz vor dem Schlupf als ausgewachsenes Tier zurückziehen. Die Larven der weißen Fliege sind gelb bis weiß gefärbt und leben in den Blattachseln der Pflanzen. Die Eier der weißen Fliege werden meistens an der Unterseite der Blätter abgelegt. Die weiße Fliege ist ein sehr lästiges Insekt, da sie in großen Schwärmen auftreten kann. Diese Tiere saugen an den Blattadern der Pflanzen und verunreinigen diese mit ihrem Kot. Die Pflanze wird dadurch schwächer und kann sogar abstumpfen. Die weiße Fliege ist auch ein Überträger von Krankheiten, da sie beim Saugen an den Blattadern Erreger auf die Pflanze übertragen kann.

Die weiße Fliege war in Deutschland früher nicht vorhanden. Doch durch die Globalisierung im 19. Jahrhundert hat sie den Weg aus Südamerika nach Mitteleuropa gefunden. Um zu überleben, muss sie sich an die Umgebungsbedingungen anpassen. Sie bevorzugt warme und leicht feuchte Gebiete, andernfalls stirbt sie bei kalten Temperaturen im Freien. Daher findet man sie häufig in Gewächshäusern, Wintergärten und Wohnungen. Weibchen legen dort in ihrem 4-wöchigen Leben bis zu 400 gelblich-grüne Eier an den Unterseiten der Blätter. Die Entwicklungszeit der Larven ist abhängig von der Umgebungstemperatur. Bei 16 Grad benötigt es 8 Wochen, bei 24 Grad nur 4. Die unbeweglichen Larven hängen an den Unterseiten der Blätter und saugen den Pflanzensaft. Auch die ausgewachsenen Tiere nutzen diese Art der Fütterung, was bei schwächeren Pflanzen zu schwerwiegenden Folgen führen kann. Während des gesamten Lebenszyklus legt der Schädling Eier in einer einheitlichen Anordnung ab.

Daher können Befalls spuren in allen Entwicklungsstadien auf Pflanze und im Substrat beobachtet werden. Besonders an warmen Plätzen kann eine rasante Reproduktion erfolgen. Die weiße Fliege ist ein Schädling, der Pflanzensaft saugt und dem Insekt wichtige Aminosäuren entzieht. Diese benötigt das Insekt zum Überleben und bildet aus dem Zucker des Saftes Honigtau. Dieser wird direkt auf der Pflanze ausgeschieden, was zum charakteristischen, klebrigen Film auf den Blättern führt. Honigtau stellt für die betroffenen Gewächse ein Risiko dar, denn er schwächt sie und kann weitere Erkrankungen wie Sternrußtau nach sich ziehen. Das gilt vor allem, wenn es warm und feucht ist. Das Sekret dient Nützlingen wie Bienen jedoch auch als Nahrung, weswegen nicht jeder Gärtner gerne sofort gegen die weiße Fliege vorgehen möchte. Darüber hinaus verursacht die weiße Fliege ein Schadbild, das sich an Zeichen wie gelb gefleckten Blättern, vertrockneten Blättern oder Blattfall erkennen lässt.

Wie bekämpft man die weiße Fliege an Kräutern und Gemüsepflanzen?

Gelbtafeln sind ein gutes Mittel, um die weiße Fliege zu bekämpfen. Durch ihre Farbe und ihren Lockstoff werden die Plagegeister angezogen und bleiben an der klebrigen Oberfläche hängen. Diese Maßnahme ist für die Anwendung in Innenräumen ideal, hilft aber nur gegen erwachsene Tiere. Neem-Produkte sind ebenfalls effektiv, um die weiße Fliege zu beseitigen. Tragen Sie das Öl mehrmals auf den Unterseiten der Blätter auf, um möglichst viele Larven und Eier zu benetzen. Der Stoff Azadirachtin blockiert deren Weiterentwicklung und stellt daher ein wirkungsvolles Hausmittel gegen die weiße Fliege dar. Schlupfwespen schließlich sorgen als Nützlinge für Regulierung des Schadinsektbestands: Sie legten ihre Eier in den Larven der Schädlingetiere ab - diese verfärben sich anschließend schwarz - und bereitet so selbst Nachwuchs vor. Außerdem ernähren sie sich von jungen Larven. Um eine rasche Vermehrung der Weißen Fliegen zu verhindern, sollten Sie, sobald ein Befall zu erkennen ist, die Unterseite der Blätter kontrollieren und ggfs. Ansammlungen von Eiern zu entfernen. Um Weiße Fliegen zu bekämpfen, empfiehlt es sich, eine Mischung aus Rapsöl und Wasser aufzubringen. Verwenden Sie dazu einen Teil Rapsöl und drei Teile Wasser und sprühen Sie es großflächig auf die betroffene Pflanze. Das Öl versperrt den Insekten die Atemöffnungen, was letztendlich zum Tod führt. Wiederholen Sie den Vorgang in kurzen Abständen mehrmals. Vor allem bei empfindlichen Pflanzen sollten Sie vor der Behandlung einen Test an einer kleinen Stelle durchführen, um zu sehen, wie die Pflanze auf die Rapsöl-Mischung reagiert.

Eine kleine Auswahl von Kräuterpflanzen die Schädlinge abschrecken


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