Gurken selber pflanzen….so geht´s

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2023-03-31 11:41:00 / Gemüse
Gurken selber pflanzen….so geht´s -

Gurken selber pflanzen….so geht´s

Zuerst etwas allgemeines zur Gurkenpflanze

Gurken, auch als Cucumis sativus bekannt, haben eine lange Geschichte und wurden vor über 3000 Jahren zum ersten Mal in Indien angebaut. Seit dem 19. Jahrhundert werden sie auch in Deutschland in Gewächshäusern kultiviert. Generell teilt man die Gurkensorten in Freiland- und Salatgurken ein, wobei es auch Sorten gibt, die für beide Optionen geeignet sind. Gurken sind einjährige Pflanzen, die zunächst am Boden liegen und dann kletternd wachsen, während Feld- und Essiggurken im Beet am Boden kultiviert werden. Salatgurken benötigen hingegen ein Rankgerüst. Sie sind eine der häufigsten angebauten Gemüsearten und gehören zur Familie der Kürbisgewächse. Botanisch gesehen sind ihre Früchte Beeren, da die Samen direkt in das Fruchtfleisch eingebettet sind.

Gewöhnlich sind Gurken einhäusig, mit weiblichen und männlichen Blüten an einer Pflanze. Im Gegensatz dazu produzieren modernere, erfolgreichere Sorten der Salatgurken nur noch weibliche Blüten, die auch ohne Bestäubung Früchte tragen. Diese "jungfernfrüchtigen" Sorten tragen aus jeder Blüte eine Frucht. Außerdem sind viele Sorten der Salatgurken als veredelte Jungpflanzen im Shop (LINK ZU DEN GURKENPFLANZEN)erhältlich. Als Grundlage für die Veredelung dienen Sämlinge des Feigenblatt-Kürbis (Cucurbita ficifolia). Durch die Veredelung sind Schlangengurken resistenter gegen bodenbürtige Pilzkrankheiten und erzielen höhere Erträge, da sie schneller wachsen. Gewöhnlich sind Gurken einhäusig, mit weiblichen und männlichen Blüten an einer Pflanze. Im Gegensatz dazu produzieren modernere, erfolgreichere Sorten der Salatgurken nur noch weibliche Blüten, die auch ohne Bestäubung Früchte tragen.

Der richtige Standort

Der ideale Standort für Gurkenpflanzen ist sonnig, humusreich und hat gute Wasserspeichervermögen. Am besten eignen sich sandige Lehmböden mit hohen Gehalten an organischer Substanz bei einem pH-Wert von 6 bis 7. Warme, geschützte Lagen entlohnen Gurkenpflanzen mit zahlreichen Früchten, die Hitze sollte sich im Sommer jedoch nicht stauen. Im Gewächshaus dagegen kann es beim Gurkenanbau schon mal etwas zu heiß werden, daher sollte hier im Hochsommer auf ein wenig Schatten und eine gute Belüftung geachtet werden.

Allerdings kann ein zu hoher Sandanteil auch zu viel Wasser hindurchlassen und so schnell zu Wassermangel bei den führen. Zu schwere, nasse oder verdichtete Böden wirken sich wiederum negativ auf das Wachstum aus, denn sie erwärmen sich sehr langsam und lassen nur wenig Luft an die Wurzeln..

Gurken aussähen & vorkultivieren

Gurken können direkt ausgesät oder vorkultiviert werden. Eine Direktsaat im Gurkenbeet ist ab Ende April/Anfang Mai bis Anfang Juli möglich und empfehlenswert bei robusten Einlegegurken sowie kleinfrüchtigen Freilandsorten. Wenn Sie direkt ins Beet säen, sollten Sie immer 2-3 Samenkörner in ein Pflanzloch legen. Der Abstand zum nächsten Pflanzloch sollte mindestens 30-40 Zentimeter betragen.

Bei Schlangengurken legen Sie jeweils 2-3 Samen in einen Topf mit mindestens acht Zentimeter Durchmesser, der bis zur Hälfte mit Anzuchterde gefüllt ist. Durch eine hohe Keimtemperatur von wenigstens 20 Grad Celsius kann der Gurkensamen schnell keimen. Stellen Sie nach dem Keimen die Pflänzchen etwas kühler und setzen Sie sie erst ab Mitte Mai ins Freilandbeet. Die Zucht von Schlangengurken im Gewächshaus ist ab Mitte März möglich. Die Jungpflanzenanzucht von Freilandgurken in Töpfen lässt sich sowohl im Gewächshaus als auf der Fensterbank durchführen, allerdings sollten Sie dies erst zwei bis drei Wochen vor dem Auspflanzen tun, da sonst die Jungpflanzen zu groß werden, bevor sie ins Gemüsebeet kommen.  
Die Setzlinge werden tief gepflanzt und leicht angehäufelt, damit sich zusätzliche Seitenwurzeln bilden. Bei veredelten Gurken muss die Veredlungsstelle jedoch über der Erde liegen. Große Einmachgläser oder Glasglocken, die über die Jungpflanzen gestülpt werden, sorgen in der Phase des Anwachsens für die nötige Wärme. Achten Sie beim auspflanzen zudem darauf, die Wurzeln nicht zu beschädigen. Salatgurken-Setzlinge können schon im April ins Grundbeet Ihres Gewächshauses gepflanzt werden. Freilandgurken benötigen im Beet einen feuchtwarmen und windgeschützten vollsonnigen Standort. Der Boden sollte humos und locker sein, sich im Frühjahr schnell erwärmen und nicht zum Verschlämmen neigen. Schlangengurken brauchen ebenso einen warmen und möglichst hellen Standort. Aufgrund ihrer längeren Vegetationsperiode und ihres hohen Wärmebedarfs werden sie hierzulande fast ausschließlich im Gewächshaus kultiviert. Achten Sie bei Salatgurken im Gewächshaus darauf, dass sie nicht zu sehr von anderen Pflanzen beschattet werden. In südlichen Regionen sollten Gewächshäuser aus Blankglas gegen pralle Mittagssonne schattiert werden, da die weichen Blätter verbrennen.

Gurken richtig giessen

Gurken sind starkzehrende Gemüsepflanzen, die einen sehr hohen Wasserbedarf haben. Besonders während der Fruchtbildung und bei Trockenheit ist es wichtig, das Gurkenpflanzen regelmäßig zu gießen. Am besten tun Sie das schon morgens mit lauwarmem Wasser. So können Sie auch verhindern, dass bittere Früchte entstehen. Eine Mulchschicht aus Stroh hält den Boden locker und bei Freilandgurken die Früchte sauber. Als Grunddüngung bei der Beetvorbereitung hat sich verrotteter Kuhmist (davon etwa fünf Liter pro Quadratmeter) sowie reifer Kompost erwiesen. Zusätzlich können Sie in der Haupterntezeit gelegentlich mit Hornmehl oder organischem Flüssigdünger wie Beinwell-Jauche, düngnen . Bei Salatgurken im Gewächshaus fördert eine dünne Mulchschicht aus Rasenschnitt das Wachstum..

Gurken pflegen

Es können alle Gurkenarten in die Höhe geleitet werden. Vor allem aber werden Schlangengurken im Gewächshaus üblicherweise an Schnüren aufgeleitet, die von einem straff gespannten Draht herabhängen. Dazu wird der Neuaustrieb regelmäßig zweimal wöchentlich um die Schnur gewickelt. Damit die jungen Setzlinge nicht durch zu frühes Fruchtwachstum geschwächt werden, ist es üblich, bis in etwa 80 Zentimeter Höhe alle Seitentriebe jeweils nach dem ersten Blattansatz zu kappen.
Im Verlauf der Kultur sollte auch der Haupttrieb der Gurkenpflanze regelmäßig gekappt werden, damit dieser nicht lang und schwer zu handhabend bleibt. Bei Freilandgurken kann man den Haupttrieb in der Regel nach dem fünften oder sechsten Blatt abgeschnitten. Gurken können schon acht bis neun Wochen nach der Aussaat geerntet werden. Je öfter man die Gurken pflückt, desto mehr Früchte setzen die Gurkenpflanzen an. Bei Schlangengurken müssen bis zu drei Erntegänge pro Woche gemacht werden, bei Essiggurken ist fast tägliches Nachreifen nötig. Die frisch geernteten Gurken halten sich im Gemüsefach des Kühlschranks eine gute Woche. Sie sollten verzehrt werden, solange sie noch fest sind.

Schädlinge und Krankheiten

Ein häufiges Problem bei Gurkenpflanzen ist Mehltau. Es gibt zwei Haupttypen von Mehltau, den falschen und den echten Mehltau. Der Falsche Mehltau wird vor allem in kühlen Nächten mit vermehrter Taubildung gesehen und man erkennt ihn an gelben abgegrenzten Flecken auf der Blattoberseite, die nach und nach braun werden, bevor das Blatt abstirbt. Vorbeugend sollten Sie die Pflanzen nur im unteren Bereich gießen und alle zwei Wochen Ackerschachtelhalmjauche verabreichen. Zudem kann es helfen, die Pflanzen an einem Rankgerüst wachsen zu lassen, sodass sie besser abtrocknen können. Schlappe Blätter sind ein Anzeichen für Gurkenwelke. Der Echte Mehltau tritt vor allem in Gewächshäusern nach Trockenheit auf: Auf der Oberfläche der Blätter bildet sich ein fleckenförmiger, weißer Pilzrasen, der die Blätter schließlich absterben lässt. Größere Pflanzabstände bei der Pflanzung vermindern das Befallsrisiko. Ebenso können von vornherein resistente Sorten ausgewählt werden.

Brauchen Gurken einen Regenschutz?

Ob Gurken einen Regenschutz benötigen, kommt ganz auf das Klima und die Sorte an. Viele Gewächshaussorten sind speziell auf die Umstände im Glashaus gezüchtet worden und zeigen sich robust gegenüber typischen Krankheiten die dort vorkommen. Landgurken und Einlegegurken hingegen sind Freilandsorten, die auch mit der Witterung im Freien und ohne Regenschutz problemlos zurechtkommen.

Gurken richtig gießen

Pilzsporen und Bakterien können Gurkenkrankheiten verursachen, die sich bei feuchtem Wetter schnell ausbreiten. Um Infektionen vorzubeugen, sollte man immer nur direkt in die Erde gießen und nicht über die Blätter. Ein wichtiger Hinweis zum Gießen ist, dass das Wasser niemals zu kalt sein sollte! Am besten verwendet man erwärmtes Wasser aus der Regentonne. Kleine Gurkenpflanzen werden besonders durch zu kaltes Wasser in ihrer Entwicklung gehemmt. Auch bei größeren Pflanzen löst zu kaltes Gießwasser Stress aus und kann dazu führen, dass die Gurken bitter schmecken.

Gurken richtig düngen

Gurkenpflanzen benötigen viele Nährstoffe, aber es ist wichtig, sie nicht zu überdüngen. Zu viel Stickstoff oder hohe Salzgehalte im Boden können die Wurzeln schädigen und das Pflanzenwachstum hemmen. Es ist daher ratsam, häufiger, aber in geringeren Dosen zu düngen, als dies beispielsweise bei Tomaten der Fall ist. Um Gurkenpflanzen optimal zu versorgen, sollten Sie reifen Kompost, Hornspäne oder einen Langzeitdünger ins Substrat einarbeiten. Später kann über das Gießwasser ein organischer Bio-Gemüsedünger für die regelmäßige Düngung verwendet werden.


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